Gelesene Bücher in 2017

Lesetagebuch

© myprivatelibrary

↑  lesenswert          ↔  ok          ↓  muss nicht sein

 
Dezember 2017     ∼ 445 Seiten

Kristina Ohlsson: Brüderlüge    
Paperback, Schweden, ca. 445 Seiten
© Limes | Folgt…

 

 

 

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November 2017     ∼ 645 Seiten

Jeff Kinney: Gregs Tagebuch – Keine Panik!    
Band 6, Taschenbuch, USA, ca. 215 Seiten
© Baumhaus | Lustige Abwechslung für zwischendurch 🙂

 

 

 


Inge Löhnig: Sieh nichts Böses    

Taschenbuch, Deutschland, ca. 430 Seiten
© List | Es hat Spaß gemacht, diesen Roman zu lesen. Tolle Handlung, bei der man nicht das Gefühl hatte, so etwas schon x-mal gelesen zu haben. Die Story ist logisch aufgebaut, ohne überflüssige oder langatmige Passagen. Pluspunkt ist definitiv die Tatsache, dass der Mörder keine ‚fremde‘ Figur ist und man eifrig miträtseln kann. Minuspunkt ist der recht charakterlose, austauschbare Kommissar Dühnfort. Für mich muss ein Kommissar eine richtige Type sein.

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Oktober 2017     ∼ 810 Seiten

Kristina Ohlsson: Schwesterherz   
Paperback, Schweden, ca. 480 Seiten
© Limes | Schwesterherz ist definitiv einer der besten Romane, die ich dieses Jahr gelesen habe. Es geht nicht nur darum, einen aussichtslosen Fall zu lösen, die Motive und Entwicklungen in dieser Mordserie sind derart mysteriös, dass man das Buch kaum aus der Hand legen mag, bevor nicht alle Details aufgeklärt sind. Womit dieser Thriller zudem punkten kann, sind die vielen falschen Fährten, auf die der Leser geführt wird und welche die Spannung bis zum Ende aufrechterhalten. Die Erwartungshaltung an den zweiten und auch letzten Teil Bruderlüge ist also hoch 🙂

S. L. Grey: Das Apartment   
Paperback, Südafrika, ca. 330 Seiten
© Heyne | Es fühlt sich ein bisschen wie ein Déjà-vu an. Denn ich hatte doch gerade erst einen Beitrag mit dem Titel „Wenn der Klappentext den Inhalt verfehlt“ über einen anderen Roman veröffentlicht. Lesen die Menschen, die den Klappentext verfassen, die Bücher überhaupt? Oder liegt es an mir, dass ich mir eine gänzlich andere Geschichte ausmale? „Die Ehe von Mark und Steph bröckelt. Um wieder Romantik in ihr Leben zu bringen, machen sie einen Häusertausch per Internet. Steph findet eine Unterkunft in Paris, die auf den Fotos traumhaft aussieht. Doch ihr Apartment entpuppt sich als böse Überraschung. Die Zimmer scheinen seit Jahren nicht mehr bewohnt zu sein, schwere Jalousien lassen kaum Tageslicht herein. Sie beschließen zu bleiben. Doch dann entdeckt Mark mehrere Plastikeimer – gefüllt mit Frauenhaar. Ihm wird klar, dass sie verschwinden müssen. Sofort. Doch der Albtraum hat bereits begonnen …“ [Klappentext]. Was ich mir vorgestellt habe? Dass irgendwelche Psychopathen die beiden in diese Pariser Wohnung gelockt haben, dass sie gefangen gehalten werden, dass hier schreckliche Dinge passieren wie in einem guten Splatter-Film. Im ersten Drittel des Romans gab es noch so tolle Gruselmomente. Immer wieder dachte man, jetzt geht es richtig los mit dem Horror! Doch es passierte … nichts … Schließlich handelte das gesamte Buch nur noch von den Eheproblemen. Das Ende war zudem mehr als rätselfhaft. Für mich erklärt es die gesamte Handlung nicht.

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September 2017     ∼ 470 Seiten

J.P. Monninger: Liebe findet uns    ↓
Paperback, USA, ca. 410 Seiten
© ullstein | Meine ausführliche Rezension gibt’s hier:
Wenn der Klappentext den Inhalt verfehlt

 

 

 

Gillian Flynn: Broken House – Düstere Ahnung   
Hardcover, USA, ca. 60 Seiten
© Fischer | Die erste Frage, die ich mir stellte, als ich dieses Buch in der Buchhandlung liegen sah, war, ob es sicht tatsächlich lohnt, eine Kurzgeschichte zu lesen. Der Text umfasst lediglich 60 Seiten. Viel zu kurz, um sich an die Protagonisten zu gewöhnen, zu kurz, um richtig warm mit der Geschichte zu werden und viel zu schnell ist die Lektüre wieder vorbei. Doch letztendlich ist eine Kurzgeschichte eine schöne Alternative mit einigen Vorteilen gegenüber ‚richtigen‘ Romanen. Es gibt kein langwieriges Vorgeplänkel, man ist sofort mitten drin in der Geschichte. Die Handlung ist auf das Wesentliche begrenzt  was Kurzgeschichten wahrlich zu einem Pageturner macht. Die Kurzgeschichte von Gillian Flynn ist schaurig und definitiv lesenswert.

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August 2017     ∼ 480 Seiten

Fred Vargas: Quand sort la recluse    
Taschenbuch, Frankreich, ca. 480 Seiten
© Flammarion | Top 🙂 Hier entlang zu meinem Beitrag über die Bücher von Fred Vargas.

 

 

 

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Juli 2017     ∼ 400 Seiten

JP Delaney: The girl before    
Taschenbuch, Groß Britannien, ca. 400 Seiten
© penguin Verlag | Ich bin mir nicht sicher, was ich zu diesem Buch schreiben soll. Denn so richtig hängengeblieben ist nicht viel von der Geschichte. Belanglos mag vielleicht auch ein zu negatives Wort sein, um den Roman zu beschreiben. Er war ok, das Ende hat mich auch ganz gut unterhalten, aber so richtige Begeisterung konnte die Story bei mir nicht auslösen. „Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich nicht allein bin“ steht im Klappentext. Dieser Satz verfehlt den Inhalt, wie ich finde. Eine unbehagliche oder schaurige Stimmung kommt während des Lesens überhaupt nicht auf. Die Protagonistin versucht herauszufinden, was mit ihrer Vormieterin, die in dem Haus verstorben ist, wirklich geschehen ist und ob nun auch ihr die gleiche Gefahr droht. Dabei geschehen keine erwarteten schaurigen Dinge, es gilt einzig das Rätsel zu lösen. Streckenweise war der Roman sehr langweilig, auch die Konstruktion an sich sorgte für einige zähe Passagen. „[…] erlebt sie unwissentlich das Gleiche wie die Frau vor ihr: Sie lebt und liebt wie sie“, heißt es auf dem Buchumschlag. Und dies ist meiner Meinung nach genau das Problem: Die Kapitel wechseln sich ab zwischen den beiden Frauen, die nacheinander in dem Haus wohnen, und da ihr Leben ähnlich verläuft, liest man alles auch doppelt. Ich habe nicht das Gefühl, Zeit vergeudet zu haben, aber erinnern werde ich mich an das Buch wohl nicht allzu lange.

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Juni 2017     ∼ 725 Seiten

Petra Hülsmann: Das Leben fällt, wohin es will    
Taschenbuch, Deutschland, ca. 510 Seiten
© Bastei Lübbe | Ich war total begeisert von Petra Hülsmanns Roman Glück ist, wenn man trotzdem liebt. Das Buch vermittelte eine unglaubliche Leichtigkeit, die Charaktere waren toll und die Geschichte unheimlich schön. Das perfekte Buch für den Urlaub, einen Tag auf dem Sofa oder einfach nur, um triste Gedanken zu verdrängen. Der neue Roman Das Leben fällt, wohin es will ist leider so ganz anders. Die Geschichte ist stellenweise richtig beschwerlich zu lesen. Negative Gedanken und Erfahrungen überwiegen; es ist sehr bedrückend mitzuerleben, wie hart, ja beinahe grausam, die Figuren miteinander umgehen. Während Glück ist, wenn man trotzdem liebt mich sehr gerührt hat und es einfach schön war, das Buch zu lesen, hinterlässt Das Leben fällt, wohin es will eine bedrückende Stimmung und macht traurig. Kein schönes Lesegefühl. – Alles natürlich vor dem Hintergrund, dass ich bei diesem Genre etwas anderes erwartet hatte. Selbst das Cover lässt eine schöne Liebesgeschichte mit viel positiver, seichter Unterhaltung vermuten.

Jeff Kinney: Gregs Tagebuch – Geht’s noch?    
Band 5, Taschenbuch, USA, ca. 215 Seiten
© Baumhaus | Immer wieder schön zu lesen (und anzusehen).

 

 

 

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Mai 2017     ∼ 1300 Seiten

Amy Gentry: Good as gone    
Paperback, USA, ca. 317 Seiten
© Bertelsmann | Der Mai war ein schöner Lesemonat 🙂 Auch dieser Roman hat mir gut gefallen. Er ist wie ein Puzzel, bei dem es mehrere einzelne Handlungsstränge gibt, die man nicht so recht einordnen kann und die sich dann am Ende zusammenfügen. Das Buch ist spannend bis zum Schluss, es gibt wenig Fülltext und auch auch die Story geht direkt los, ganz ohne ‚Vorgeplänkel‘. Der Twist im Finale war gut und glaubhaft konstruiert und für mich sehr unerwartet, ein schöner Überraschungsmoment am Ende.

Sanne Averbeck: Die Gästeliste    
Taschenbuch, Deutschland, ca. 413 Seiten
© LYX | Dieses Buch hat mir eine Freundin empfohlen. Nicht zuletzt dadurch ist es für mich ein echter Geheimtipp. Ich liebe es, wenn in Krimis/ Thrillern ein festes Setting gesetzt wird und der Bösewicht sich innerhalb dieser Gruppe von Personen bewegt; als Leser kann man dadurch die ganze Zeit miträtseln. Die Story war ebenfalls außergewöhnlich, irgendwie neu und mal etwas anderes: eine High-Society-Lady, die exkusive Partys schmeißt und mit ihrer Gästeliste regelrecht Buch führt über die eingeladenen Gäste, deren Leben und Geheimnisse. Auch die sozialen Netzwerke weiß sie für sich zu nutzen. Ihr Leben gerät jedoch aus den Fugen, als Personen von ihrer Liste nach und nach brutal ermordet werden. Richtig creepy wurde der Roman, als ein Unbekannter mysteriöse Botschaften bei Facebook postete. Einziger kleiner Minuspunkt: Für den Gruselfaktor hätte es mehr von diesen Postings geben sollen. Ansonsten ein klasse Buch.

Michael Robotham: Dein Wille geschehe    
Taschenbuch, Australien, ca. 570 Seiten
© Goldmann | Auf dieses Buch bin ich durch eine Lesung von Sebastian Fitzek aufmerksam geworden. Bei der anschließenden Autogrammstunde nannte Fitzek direkt dieses Buch auf die Frage, welchen Thriller er denn besonders spannend fände. Es geht um einen Täter, der allein durch Worte Menschen in den Tod treibt. Normalerweise bin ich bei einer solchen Seitenanzahl immer ein wenig skeptisch, ob das Buch nicht mehrere Passagen enthält, wo nichts passiert und man sich langweilt. Dies ist jedoch nicht der Fall. Die Gefahr ist die ganze Zeit präsent, nicht zuletzt durch einige Schreibkniffe, z.B. dass immer wieder Kapitel aus der Sicht des Täters eingebaut werden, wodurch der Leser die nächsten Schritte vorausahnen kann und man einfach weiterlesen muss. Michael Robotham schafft es zudem, die Charaktere lebendig und real wirken zu lassen, sodass man mit ihnen mitfühlt und mitfiebert. Einziger Minuspunkt ist das Ende, das nicht so ganz zu der ausgefeilten Story passte und eher so wirkte, als ob das Buch nun schnell zu Ende geführt werden müsste; eine ausgeklügelte Idee blieb dann jedoch aus (Stichwort: Suche nach dem Haus).

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April 2017     ∼ 440 Seiten

Clare Mackintosh: Alleine bist du nie    ↓↓
Taschenbuch, Groß Britannien, ca. 440 Seiten
© Bastei Lübbe | Meine ausführliche Rezension gibt’s hier:
Wie füllt man 400 Seiten mit Langeweile?

 

 

 

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März 2017     ∼ 960 Seiten

Sebastian Fitzek: AchtNacht     ↑
Taschenbuch, Deutschland, ca. 400 Seiten
© Knaur | Als Fan von Sebastian Fitzek ist eine annähernd objektive und unvoreingenommene Rezension natürlich fast nicht möglich. Was soll ich also schreiben, natürlich gefällt mir auch dieses Buch wieder richtig gut 🙂 Klar, die Sprache ist wie gewohnt blumig und auch die Elemente zur Spannungserzeugung sind bekannt. Sebastian Fitzeks Bücher sind Geschmackssache, da er eben diesen so prägnanten Schreibstil hat. Die Story ist angelehnt an die Filmreihe The Purge, jedoch macht Sebastian Fitzek hier seine ganze eigene Geschichte daraus. Der Roman hat zwar nicht den Gruselfaktor wie andere seiner Bücher oder die Film-Inspiration, ist aber auch ganz ohne Schauermomente wieder spannend.

Veit Etzold: Dark Web     ↔
Taschenbuch, Deutschland, ca. 560 Seiten
© Droemer | Für diesen Roman braucht man starke Nerven. Unglaublich, wie tief menschliche Abgründe sein können. Sehr spannend geschrieben; durch die letzten 100 Seiten musste ich mich allerdings ein wenig durchkämpfen. Die detailliert beschriebenen Verstrickungen von Geheimdienst, Mafia, BKA etc. sind mir dann doch zu viel gewesen. Das Ende las sich vielmehr wie eine langatmige Dokumentation statt wie ein Thriller. Insgesamt ähnelt der Schreibstil auch eher dem Erzählstil einer Reportage, was ich durchaus positiv finde, weil man dadurch nicht diese ausschweifend schmückenden Beschreibungen hat. Was mir jedoch weniger am Schreibstil gefallen hat, ist die große Ansammlung an Zitaten, die ständig und immer wieder in den Text mit einfließen. Alles in allem wäre mir mehr Thriller und weniger Dokumentation lieber gewesen, sprich, ich hätte lieber verfolgt, wie der Protagonist Oliver durch sein Treiben im Dark Web (moralisch) immer weiter abrutscht (in diesem Fall wäre der journalistische Anspruch wohl zu kurz gekommen, klar).

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Februar 2017     ∼ 970 Seiten

Peter Swanson: Die Gerechte     ↔
Paperback, USA, ca. 410 Seiten
Die Gerechte
© blanvalet | Bei diesem Buch bin ich sehr hin- und hergerissen was die Beurteilung angeht. In einigen Rezensionen hatte ich vorab schon gelesen, dass die Handlung ein wenig übertrieben sei. Ich habe allerdings schon um einiges abstrusere Thriller gelesen. Gewalt und Mord kennen hier eben keine Grenzen. Die Geschichte fing richtig schön spannend an und ging auch erst einmal so weiter. Ich hatte mich bei den ganzen cleveren Wendungen schon richtig auf ein Finale gefreut, das die ganze Geschichte noch einmal komplett umwerfen wird. Konnte dann aber nicht so recht glauben, was aus dem Ende gemacht wurde. Wie kann man im letzten Part noch einmal neue (Neben-)Figuren einführen an der Stelle, wo die Handlung sich eigentlich zuspitzen sollte, um fulminant zu enden? Es zog sich wie Kaugummi. Das Ende der Geschichte passt überhaupt nicht zum Rest. Dieses banale und unspektakuläre Ende ist das eigentliche Unglaubwürdige an diesem Roman, und nicht der Plot selbst. Die Kreativität des Autors ist nach 3/4 des Thrillers irgendwie abhanden gekommen.

Lionel Shriver: Wir müssen über Kevin reden     ↑↑
Taschenbuch, USA, ca. 560 Seiten
Wir müssen über Kevin reden
© ullstein | Evas fast 16-jähriger Sohn läuft Amok und richtet in der Schule ein Blutbad an. In Briefen an ihren Mann durchlebt die Mutter die ganze Geschichte noch einmal und sucht nach der Antwort auf die Frage „Warum?“. Ich habe bisher kein vergleichbares Buch gelesen. Unfassbar aufwühlend und verstörend. Das Ende ist schwer zu verdauen. Ein außergewöhnlicher Roman.

 

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Januar 2017     ∼ 1370 Seiten

Marc-Uwe Kling: Die Känguru-Offenbarung     ↔
Taschenbuch, Deutschland, ca. 390 Seiten
Känguru-Offenbarung © ullstein | Meine ausführliche Rezension gibt’s hier:
Wer ist dieses Känguru? Was tut es und warum reden alle darüber?

 

 

 

Marc-Uwe Kling: Das Känguru-Manifest     ↔
Taschenbuch, Deutschland, ca. 300 Seiten
Das Känguru-Manifest © ullstein

Marc-Uwe Kling: Die Känguru-Chroniken     ↑
Taschenbuch, Deutschland, ca. 270 Seiten
Die Känguru-Chroniken © ullstein

Joy Fielding: Das Verhängnis     ↔
Taschenbuch, Kanada, ca. 410 Seiten
Das Verhängnis© Goldmann | Es gibt Bücher, bei denen passen weder das Cover noch der Klappentext zum Inhalt. Beides ist bei diesem Roman um einiges brutaler und gruseliger als die Geschichte selbst. Das erste Drittel des Romans war dennoch richtig spannend. Es passieren keine äußerst brutalen oder grausamen Ereignisse, wie man sie aus blutigen Thrillern kennt, aber auf jeder Seite schwingt eine latente Bedrohung mit, die ich nur selten in Thrillern finde. Diese macht das Buch sehr fesselnd, da man unbedingt wissen möchte, ob sich die eigenen Vorahnungen bewahrheiten. Das Ende bzw. Finale ist so schnell vorbei, dass man es fast gar nicht mitbekommt. Darunter leidet leider auch die Dramatik. Der Klappentext verspricht zwar: „und was wie ein harmloses Spiel begann, erfüllt sich in einem Hotelzimmer auf katastrophale Weise“. Dass es sich streng genommen um ein Motelzimmer handelt, ist nur bezeichnend für das wie ich finde lieblos abrupte Ende einer Geschichte, die so spannend begonnen hat.