Gelesene Bücher in 2020

↑  lesenswert          ↔  ok          ↓  muss nicht sein

November 2020     ∼ 550 Seiten

Dave Eggers: Der Circle     ↑
Taschenbuch, USA, ca. 550 Seiten

Der Circle © Kiwi |

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August 2020     ∼ 217 Seiten

Jeff Kinney: Gregs Tagebuch: Alles Käse! (11)     ↑
Harcdcover, USA, ca. 217 Seiten

Gregs Tagebuch 11 - Alles Käse © Baumhaus Verlag |

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Juli 2020     ∼ 446 Seiten

Nalini Singh: Im grausamen Licht der Sonne     ↓
Paperback, Neuseeland, ca. 446 Seiten

Im grausamen Licht der Sonne © Knaur | Die Protagonstin Anna kehrt nach 8 Jahren in ihr Heimatdorf in Neuseeland zurück. Kurz darauf verschwindet ein Mädchen, genau so, wie es auch schon früher geschehen ist. Der Plot klingt vielversprechend, zumal mal aufgrund des Settings – eine Kleinstadt am abgelegenen Ende der Welt –, das allein schon mystisch anmutet, einiges hätte daraus machen können. Die Story plätschert jedoch nur so vor sich hin, die Verbindung zwischen den damals verschwundenen Frauen und dem nun gesuchten Mädchen rückt komplett in den Hintergrund, sodass diese bei jeder Erwähnung zunehmend absurd wirkt. Die Handlung besteht im Grunde genommen aus 400 Seiten eintöniger Polizeibefragungen der Anwohner. Keine Msytik, keine schaurigen Momente, keine Spannung.

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Juni 2020     ∼ 206 Seiten

Patrice Leconte: Heute wegen Glück geschlossen     ↑
Taschenbuch, Frankreich, ca. 206 Seiten

Patrice Leconte: Heute wegen Glück geschlossen © Bastei Lübbe | Der Protagonist Thomas wirkt zunächst etwas befremdlich mit seiner Art und seinen Ansichten. Er gibt sich noch 3 Jahre, um die Frau fürs Leben zu finden, denn dann wird er 30. Allerdings hat er Ansprüche: Sie muss atemberaubend schön sein und vor allem kurze Haare haben. Denn Frauen mit kurzen Haaren sind die schöneren Frauen. Und braune Haare sollte sie haben. Diese Vorstellung wird bei ihm beinahe zur Obsession. Thomas ist derart verschroben, dass er mit der Zeit jedoch irgendwie drollig wird. Insgesamt sind die Charaktere sehr erfrischend und interessant. Für mich war es eine sehr gute Unterhaltung (200 Seiten sind dabei auch nicht zu langwierig). Eine schöne Geschichte, in der nicht unbedingt die Handlung im Vordergrund steht, sondern vielmehr die Skurrilität der einzelnen Figuren.

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Mai 2020     ∼ 1.065 Seiten

Nicola Moriarty: Der letzte Verrat     ↑
Paperback, Australien, ca. 335 Seiten

Nicola Moriarty: Der letzte Verrat © Piper | Mich hat der Roman äußerst gut unterhalten, ich kann jedoch auch nachvollziehen, wenn man das Buch langweilig findet: Vier Freundinnen, Anfang/Mitte 30, die sich seit der Schule kennen und sich zuletzt ein wenig aus den Augen verloren haben, beschließen, gemeinsam ein paar Tage in einem Ferienhaus zu verbringen. Dort stellen sie fest, dass sie nicht mehr, wie in früheren Zeiten, viel voneinander wissen. Also beschließen sie, ihre größten Geheimnisse aufzuschreiben. Diese Briefe sollen dann anynom vorgelesen werden. Dabei kommt so manch dunkles Geheimnis raus, das die Freundinnen zunehmend auseinanderbringt anstatt sie einander wieder näherzubringen. Letztendlich geht es darum, von wem welches Geheimnis stammt und wie die Mädels mit diesen Offenbarungen umgehen. Das Buch liest sich ein bisschen wie eine Daily Soap mit viel Eifersucht, Lügen und heimlichen Hassgefühlen.

Wulf Dorn: Trigger    
Taschenbuch, Deutschland, ca. 430 Seiten

Trigger © Heyne | Die Psychiaterin Ellen Roth bekommt den wohl persönlichsten Fall ihrer Karriere: Eine schwer misshandelte Patientin behauptet, vom Schwarzen Mann verfolgt zu werden. Bald hat dieser es auch auf Ellen abgesehen und gibt ihr ein Rätsel auf: Finde heraus, wer ich bin, sonst töte ich deine Patientin. – Der Roman ist durchaus unterhaltsam, allerdings auch nicht viel mehr. Der Spannungsbogen wird oft etwas unbeholfen künstlich gehalten (mag es vielleicht daran liegen, dass es keinen wirklichen Spannungsbogen gibt… ?), die Geschichte plätschert so vor sich hin, man folgt ihr gerne, jedoch ist der Schwarze Mann nicht annähernd so gruselig, wie der Klappentext verspricht und Schauermomente gibt es auch keine. Wer eine solide, unschaurige „wer-ist-der-Täter?“-Suche mag, dem wird das Buch Freude bereiten.

Lisa Jackson: Nie wirst du vergessen    
Taschenbuch, USA, ca. 300 Seiten

Nie wirst du vergessen © Cora Verlag | Beitrag ist online: „Nie wirst du vergessen“ – ist das eine Drohung?

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April 2020     ∼ 855 Seiten

Johan Theorin: Öland    
Taschenbuch, Schweden, ca. 445 Seiten

Johan Theorin - Öland © Piper | Ich liebe ja Romane, in denen ein Verbrechen schon sehr lange zurücklieg, es Jahre später aber plötzlich neue Hinweise gibt. Dieser Roman hätte so gut sein können, wenn der Prolog nicht schon die halbe Geschichte verrät. Das ist super schade. Es gibt zwar noch einen spannenden Twist am Ende, den ich so nicht vorhergesehen habe, aber dennoch musste ich mich die ganze Zeit über den Prolog ärgern. Mein Tipp: Den Prolog überspringen und der Roman ist klasse.

Andreas Gruber: Rachesommer   
Paperback, Österreich, ca. 410 Seiten

Rachesommer © Goldmann | Vier wohlhabende Männer sterben in kürzester Zeit. Mehrere Jugendliche in einer psychiatrsichen Klinik begehen in kürzester Zeit Selbstmord. Zwei Handlungsstränge, die irgendwann zusammenführen. Die Geschichte ist solide uns liest sich gut durch. Das Motiv der Morde ist mir jedoch zu sehr Standard. Ebenso wenig gefällt es mir, wenn das „Rätsel“ (Mörder/ Motiv) schon früh feststeht und es am Ende nur noch darum geht, den Mörder dingfest zu haben. So etwas kann sich am Ende ganz schnell wie Kaugummi ziehen. Auch gefällt es mir persönlich in Kriminalromanen nicht so gut, wenn die Ermittlungen nicht unter „normalen“ Bedingungen stattfinden, sondern wenn, in diesem Fall Kommissar Pulaski und die Anwältin Meyers, jeweils auf eigene Faust handeln, weil sie während der Ermittlungen nicht im Dienst stehen. Dadurch gelangen sie nur erschwert an Informationen, was für mich einfach unnötig ist. Insgesamt ok, aber kein besonderer Thrill.

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März 2020     ∼ 370 Seiten

Maurício Gomyde: Die schönste und die traurigste aller Nächte   
Paperback, Brasilien, ca. 370 Seiten

Die schönste und die traurigste aller Nächte © rowohlt | Dieses Buch müsste man eigentlich in drei Teile gliedern, um es bewerten zu können. Bis ca. Seite 260 ist es eine tolle Geschichte, die von zwei Menschen erzählt, die einmal verliebt waren, sich aus den Augen verloren haben, aber in dieser Zeit nie wirklich aufhörten, sich zu lieben. Gomyde schafft hier eine wirklich außergewöhnliche Atmosphäre mit zwei glaubwürdigen Protagonisten. Selbst zuhause auf dem Sofa, während es draußen regnet, spürt man die Schönheit und die Sommerbrise der brasilianischen Weinberge. Man erwartet einen Liebesroman und bekommt – bis hierhin – eine Geschichte voller Magie. Wirklich toll. Dann nimmt der Roman eine meines Erachtens nach unnötige Wende. Es passiert ein schlimmes Ereignis, das nicht in die Geschichte passt. Die Handlung mutiert hier fast schon zu einem Kriminalroman und es beginnt eine Art Tätersuche (btw … wenn ich einen Krimi lesen möchte, kaufe ich einen Krimi …). Allerdings ist es von vornherein zu durchschauen, auf wen es dabei hinausläuft, auch wenn Gomyde hier noch falsche Fährten legt. Ich finde es als Leser einfach ganz unangenehm, wenn ich das Gefühl bekomme, es wird davon ausgegangen, dass der Leser das schon nicht durchschauen wird und am Ende sogar noch von dem „Twist“ überrascht wird. Auf den letzten 50 Seiten wird die Geschichte ein weiteres Mal durcheinander gebracht. Wofür? Um am Ende noch einmal einen vermeintlichen Spannungsbogen einzubringen? [Im nächsten Absatz folgen Spoiler].
Generell frage ich mich bei solchen Handlungswendungen, auch in anderen Romanen, immer nach dem „Warum?“. Der Leser hat ja einen Grund dafür, warum er ein bestimmtes Genre wählt. Warum muss man ihn dann enttäuschen und die Genres miteinander verwurschteln, wenn der Klappentext und das Coverbild etwas völlig anderes suggerieren? Um zu diesem Roman zurückzukehren: Möchte ich in einem Liebesroman von Vergewaltigungen lesen? Was hat Waffengewalt hier zu suchen? Eine Entführung kann hier meiner Meinung nach ohnehin nicht spannend und glaubwürdig ausgereift werden, weil der Schwerpunkt auf einer ganz anderen Handlung liegt und es lediglich wie eine reingequetschte Nebenhandlung wirkt. Und um was zu erreichen? Genau, um den Leser aus der wohligen Atmosphäre, die über die ganzen vorigen Seiten aufgebaut wurde und die sich der Leser bewusst mit dem Kauf des Romans ausgesucht hat, herauszureißen.

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Februar 2020     ∼ 360 Seiten

Sebastian Fitzek: Das Geschenk    ↑
Hardcover, Deutschland, ca. 360 Seiten

Das Geschenk © Droemer | Bei Büchern von Sebastian Fitzek geht es mir immer so wie bei Musikbands, die ich gut finde. Ich kann ungehört das neue Album kaufen und weiß, dass es mir gefallen wir. Auch wenn die Geschichten komplett verschieden sind, der Schreibstil bleibt doch immer der gleiche (zum Glück!) und ist das, was mir so gut gefällt. Ja, die Auflösung mag teilweise etwas abgedreht sein, aber ich fühle mich jede einzelne Seite gut unterhalten. Das Geschenk ist wieder so ein Roman, bei dem das Ende ein wenig skurril ist; man könnte es aber auch phantasiereich nennen ;-). Und das tut der Geschichte keinen Abbruch, es bleibt spannend und twistreich bis zum Schluss.